Pevensey - Top Sehenswürdigkeiten

Pevensey Castle ist eine mittelalterliche Burg und ein ehemaliges römisch-sächsisches Shore Fort in Pevensey in der englischen Grafschaft East Sussex. Die Anlage steht unter der Obhut von English Heritage und ist für Besucher zugänglich. Das um 290 n. Chr. errichtete Kastell, das den Römern als Anderitum bekannt war, diente offenbar als Stützpunkt für eine Flotte namens Classis Anderidaensis. Die Gründe für seinen Bau sind unklar. Lange Zeit nahm man an, dass es Teil eines römischen Verteidigungssystems war, um die britische und gallische Küste gegen sächsische Piraten zu schützen, doch in jüngerer Zeit wurde die Vermutung geäußert, dass Anderitum und die anderen sächsischen Küstenforts von einem Usurpator in einem letztlich erfolglosen Versuch errichtet wurden, Rom daran zu hindern, seine Kontrolle über Britannien wiederzuerlangen.

Anderitum verfiel nach dem Ende der römischen Besatzung, wurde aber 1066 von den Normannen wiederbesetzt, für die es zu einem wichtigen strategischen Bollwerk wurde. Innerhalb der römischen Mauern wurde ein steinerner Bergfried und eine Festung errichtet, die mehrere Belagerungen überstanden. Obwohl die Garnison zweimal zur Kapitulation gezwungen wurde, konnte die Burg nie erfolgreich gestürmt werden. Die Burg war bis zum 16. Jahrhundert mehr oder weniger ununterbrochen bewohnt, abgesehen von einer möglichen Unterbrechung im frühen 13. Jahrhundert, als sie während des Ersten Baronenkrieges geschändet wurde. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde sie erneut verlassen und blieb bis zum Erwerb durch den Staat im Jahr 1925 eine bröckelnde, teilweise überwucherte Ruine.

Pevensey Castle wurde zwischen 1940 und 1945, während des Zweiten Weltkriegs, von Einheiten der Home Guard, der britischen und kanadischen Armee und des United States Army Air Corps wiederbesetzt. In die römischen und mittelalterlichen Mauern wurden Maschinengewehrstellungen eingebaut, um das flache Land um Pevensey zu kontrollieren und die Gefahr einer deutschen Invasion abzuwehren. Sie wurden nach dem Krieg an Ort und Stelle belassen und sind noch heute zu sehen. Pevensey ist eine von vielen normannischen Burgen, die im Süden Englands gebaut wurden.^[1]

St Mary's Church, Westham, ist eine aktive anglikanische Pfarrkirche in der High Street, Westham, East Sussex, England, westlich von Pevensey Castle. Die früheste Bausubstanz in der Kirche, in der Südwand des Kirchenschiffs und im Querschiff, stammt aus dem späten 11. Das nördliche Seitenschiff und der Turm wurden der Kirche im späten 14. Der Chor wurde um 1420 entweder neu gebaut oder umgestaltet. In den 1870er Jahren wurde die Kirche restauriert, u. a. durch die Architekten Paley und Austin aus Lancaster in den Jahren 1876-77, als die Anzahl der Sitzplätze von 297 auf 403 erhöht wurde. Die Kirche ist aus Feuerstein mit Steinverkleidungen und einem Ziegeldach gebaut. Ihr Grundriss besteht aus einem Kirchenschiff mit nördlichem Seitenschiff und nördlicher Vorhalle, einem südlichen Querschiff, einem Chor mit nördlicher Kapelle und einem Westturm. Die Kirche ist in der National Heritage List for England als denkmalgeschütztes Gebäude der Stufe I aufgeführt.^[3]

Anderitum war ein Limitaneikastell und Flottenstützpunkt der Classis Britannica am Limes der britischen „Sachsenküste“, dessen Überreste haben sich rund um die Burg Pevensey Castle beim heutigen Pevensey im County East Sussex, England erhalten.

Anderitum ist das flächenmäßig größte der Sachsenküstenkastelle. Seine Besatzung sollte Plünderungszüge oder Einwanderungsversuche der Sachsen, Jüten und Angeln verhindern. Nach dem Ende der Römerherrschaft über Britannien, im frühen 5. Jahrhundert, wurde es vorübergehend zu einem Zufluchtsort für die romanische Zivilbevölkerung, bis es 491 n. Chr. von den Sachsen gestürmt wurde. Das Kastell war 1066 Schauplatz der Landung von Normannenherzog Wilhelm dem Eroberer, der später innerhalb der römischen Festung eine Burg erbauen ließ. Elizabeth I. nutzte das Kastell als Waffenplatz zur Verteidigung gegen die spanische Armada. Im Zweiten Weltkrieg wurden in die normannischen Ruinen Bunkeranlagen als Vorbereitung zur Abwehr einer deutschen Invasion eingebaut.^[4]